Eine gute Rede schreiben – 3 nützliche Tipps
Die diversen Arten von Reden sind mindestens so verschieden wie die Anlässe, zu denen sie gehalten werden. Dennoch haben so ziemlich alle herausragenden Reden ein paar Dinge gemein. Wenn du also selbst eine gute Rede schreiben willst, solltest du wissen, worauf zu achten ist. Im Folgenden präsentiere ich dir drei Tipps, mit deren Hilfe du deiner nächsten Rede das gewisse Etwas verpasst!
INHALT
1. Eine gute Rede lebt von Bildern
Einer der wichtigsten und gleichzeitig einer der am häufigsten missachteten Punkte zuerst: die bildhafte Sprache. Natürlich willst du deine Zuhörer mit deinen Worten mitreißen. Das erreichst du am besten, indem du in ihren Köpfen Bilder erzeugst. Wie du das anstellst? Das ist eigentlich ganz simpel. Vermeide einfach Adjektive. Keine Angst, das heißt nicht, dass du überhaupt keine Adjektive mehr verwenden sollst. Vielmehr solltest du beim Schildern von Situationen überlegen, ob du statt eines Beiwortes nicht doch lieber eine etwas visuellere Formulierung findest. Kleines Beispiel gefällig? Hier die Variante mit den Adjektiven:
Als ich dort am Bahnhof stand und Sylvia aus dem Zug stieg, war ich wirklich nervös. Sie sah wunderschön aus. Wir begrüßten uns und verstanden uns sofort blendend. Da wusste ich, dass ich diese Frau eines Tages heiraten würde.
Rührend, oder? Aber jetzt schau mal, was sich aus dieser Geschichte noch herausholen lässt:
Als ich dort am Bahnhof stand und sich die Zugtüren öffneten, fühlten sich meine Beine an wie Pudding. Ich zitterte am ganzen Körper – und das bei 27 Grad im Schatten. Dann endlich sah ich Sylvia und mir stockte der Atem. Ihre Eleganz verzauberte mich auf der Stelle. Spätestens in dem Moment, in dem sie mich das erste Mal mit ihrem Lachen angesteckt hatte, wusste ich, dass ich diese Frau eines Tages heiraten würde.
Gleich nochmal um einiges ergreifender, meinst du nicht?
Selbstverständlich lässt sich dieser Tipp nicht nur in einem romantischen Kontext anwenden. Im Prinzip profitiert jede Passage deiner Rede, in der du von emotionalen Begebenheiten erzählst, von einer bildhaften Sprache. Gelingt es dir, deinem Publikum das Gefühl zu geben, vor Ort gewesen zu sein, treffen deine Worte garantiert ins Schwarze. Falls du an einem weiteren Beispiel interessiert bist, wirf doch mal einen Blick auf diese Geburtstagsrede für den Vater.
2. Nutze Humor, wenn du eine gute Rede schreiben willst
Humor in Reden – ohne Frage eines meiner Lieblingsthemen. Humor ist geradezu ein rhetorisches Wundermittel. Mit Humor lässt sich unter anderem die Distanz zu den Zuhörern überwinden, die eigene Nervosität konstruktiv in die Rede einbinden und spielend leicht die Aufmerksamkeit des Publikums halten. Dabei ist es völlig nebensächlich, um welche Art von Rede es geht; eine gekonnt eingebaute Pointe wertet deine Hochzeitsrede, deine Weihnachtsrede und sogar deine Trauerrede auf.
Wichtig im Umgang mit Humor ist lediglich, dass du ihn an die Begebenheit bzw. das Publikum anpasst. Beispielsweise wirken geschmacklose Witze auf einer Trauerfeier höchstwahrscheinlich sehr deplatziert, wohingegen eine lustige Anekdote dafür sorgen kann, dass sich die Trauergemeinde vor Augen führt, wie schön es war, den Verstorbenen gekannt zu haben.
Dass ein Skript überhaupt keinen Raum für Scherze bietet, kommt nur äußerst selten vor. Wenn du eine gute Rede schreiben willst, rate ich daher, die Möglichkeiten, die der Einsatz von Humor mit sich bringt, niemals zu unterschätzen.
3. Behalte beim Schreiben deiner Rede die Länge im Auge
Verliere vor lauter bildhaften Formulierungen und lustigen Sprüchen trotzdem niemals die Länge deines Auftritts aus den Augen! Im privaten Bereich dauert eine Rede nur in Ausnahmefällen länger als fünf Minuten, aber auch bei offiziellen Anlässen oder politischen Reden spielt die Dauer des Vortrags eine entscheidende Rolle. Vor allem in der heutigen Zeit ist die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen begrenzt. Wenn du diese überreizt, hilft dir auch der beste Inhalt nicht mehr – die Zuhörer werden deine Rede nicht in guter Erinnerung behalten.
Beschränke dich auf die wesentlichen Punkte, ganz egal, wie viel du zu sagen hast und welche Unmengen erwähnenswerter Geschichten es zu erzählen gäbe. Spare dir die restlichen Anekdoten lieber für den Rest der Veranstaltung auf. Eine zu umfangreiche Rede wirkt schnell unstrukturiert und beginnt das Publikum zu langweilen – und wenn dir niemand mehr zuhört, kann deine Botschaft auch bei niemandem ankommen.
Sprengt die erste Version deines Skripts den Rahmen und du weißt beim besten Willen nicht, wo du den Rotstift ansetzen sollst, empfehle ich, einmal genauer auf die Begrüßung zu schauen. Gerade hier verschenken viele ungeübte Redner eine Menge Kapazität. Halte die Begrüßung kurz und komme direkt zum Punkt. Im schlimmsten Fall riskierst du sonst nämlich ohnehin, dass sich die Zuhörer langweilen – und noch schlimmer, als ihre Aufmerksamkeit zu verlieren, ist es, sie gar nicht erst zu gewinnen.
Schlusswort
Mit diesen Tipps sollte es dir wesentlich leichter fallen, eine gute Rede zu schreiben. Unter der Kategorie Arten von Reden findest du außerdem weitere Beiträge, die dir weiterhelfen können. Entscheidest du dich stattdessen dafür, deine Rede von jemand anderem schreiben zu lassen, ist das natürlich ebenfalls kein Problem. Wenn du möchtest, übernehme ich das für dich. Dafür kannst du entweder einen Auftrag über die Angebotsseite buchen oder dich per E-Mail oder Kontaktformular mit mir in Verbindung setzen. Ich bedanke mich für dein Interesse und würde mich über deine Nachricht freuen!
BEITRAG TEILEN: